Die Fischschleuse La Caloge

An der Côte de Lumière zwischen Noirmoutier und der Insel Ré findet man zahlreiche Überreste ehemaliger Fischschleusen, die auf eine lange Tradition hindeuten. Die ersten Spuren stammen aus dem Mittelalter. In La Tranche sind sie auf das Jahr 1729 zurückzuführen. Es gab ursprüglich vier Schleusen an der Pointe du Grouin du Cou, die noch bis 1960 genutzt wurden, bevor sich die ersten Fischhändler niederließen und man begann, sich auf andere Weise mit Fisch zu versorgen. 

Im Jahre 2010 entschied der Verein Observatoire de l'Estran Tranchais, dieses reiche kulturelle Erbe zu erhalten und die Schleuse La Caloge wieder instand zu setzen. Man erwarb die traditionellen Techniken und verbrachte mehrere Jahre mit dem Aufbau der abgerundeten Steinwälle.

Fischschleuse an der Pointe du Grouin du Cou

Die Steine wurden dabei senkrecht aufgeschichtet und weder zementiert noch sonst irgendwie befestigt. Der Zusammenhalt erfolgt auf natürliche Weise durch die Ablagerung von Muscheln. Die abgerundete Form schützt die Wälle vor der Brandung.

Die Steinwälle können je nach Beschaffenheit der Küste eine Höhe von 70cm bis 3m betragen und eine Länge von mehreren hundert Metern erreichen. Die Fangtechnik ist jedoch überall identisch. 

Ihre halbkreisförmige und zum Meer gewandte Anordnung lässt in der Mitte eine Öffnung, durch die das Wasser bei Ebbe abfließen kann. Bei Flut steht die Schleuse vollständig unter Wasser. Doch bei abfließendem Wasser wird die Falle aktiv, und die Wälle verhindern, dass die Fische wieder aufs Meer hinaus schwimmen.

Das Observatoire de l'Estran Tranchais beobachtet ebenfalls die Einwirkung des Ozeans auf die Küstenlandschaft. Man hat festgestellt, dass die Steinwälle eine äußerst wichtige Rolle spielen und Strand und Dünen vor Erosion schützen.

Die Fischschleuse La Caloge befindet sich an der südwestlichen Spitze von La Tranche sur Mer und ist vom Viertel Le Phare aus zu erreichen.